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Hochzeitssuppe zu Chalandamarz

Es ist bitterkalt und alle wünschen sich langsam den Frühling herbei. Im Engadin wird am ersten März Chalandamarz gefeiert, ein wunderbares Kinderfest für alle. Mit kleinen Glöcklein von Ziegen, Schellen und Treicheln ziehen in den Dörfern Kinder und Jugendliche singend durchs Dorf und vertreiben so den Winter. Einige lassen die Peitschen knallen, lärmen mit der Rätsche und andere bitten um Lebensmittel und Geld. Zum Abschluss essen die Kinder oft die letzten Kastanien des Jahres, natürlich mit Schlagrahm.  Ich glaube aber, dass eine Suppe mindestens so gerne gegessen wird, denn in diesen Tagen ist’s im Engadin ziemlich kühl, Minus 20 bis Minus 30 Grad sind normal. Höchste Zeit also für eine wärmende Suppe! Auch bei uns ist es momentan extrem kalt und ungemütlich. Eine heftige Bise unterstützt die Kaltfront namens „Russenpeitsche“. Vorgestern kamen wir morgens um sechs auf maximale Minus 21 Grad, der Wind trieb aber den Chillfaktor höher – oder sollte es tiefer heissen? Gegen Mittag war es erst fünf Grad wärmer geworden. Da geht doch nichts über eine feine, wärmende Suppe. Gerade eben ist die Fasnacht …

„Heissi Marroni – Marroni ganz heiss!“

  …lautet der Refrain eines seiner bekannten Lieder. Es handelte vom Niedergang des italienischen Diktators Mussolini. «Hani doch dihei famiglia, wott i nid go in Sicilia, sterbe so wie Haas im Klee, und Bambini nümma gseh», singt der Marronibrater: Zarli Carigiet. Älteren ist er in Erinnerung: Es gab nur einen Zarli. Ein Kabarettist, dessen Stern im Cabaret Cornichon zur Zeit des Zweiten Weltkrieges aufging und bis in die 70-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts leuchtete. Als Schulkind hörten wir immer wieder seine Lieder. Das Marroni-Lied, eines seiner bekanntesten, ist für mich untrennbar mit meiner Heimatstadt Solothurn verbunden. 175 Jahre Marroni in Solothurn Für Menschen mit Solothurner Wurzeln gehört der „Cheschtele-Muni“ zum Herbst wie die Reeperbahn zu Hamburg, ein unfertiger Flughafen zu Berlin oder der Bär zu Bern. Wenn er wieder da ist und der unverkennbare Marroni-Duft durch die Gassen der Ambassadorenstadt zieht, dann ist Herbst. Der Marronibrater (was für ein schreckliches Wort) hat seinen Standort in einem hundertjährigen Häuschen am Marktplatz, direkt beim Brunnen. Seit mehr als 175 Jahren kommen im Winter die Männer der Tessiner Familie Strazzini für’s …

Ab jetzt wieder Topinambur!

Ja, die Topinambur-Saison hat auch wieder begonnen. Wir mögen diesen herb-süsslichen Geschmack der hässlichen Knolle, die sich zum Geschmacksschwan entwickelt. Und ich finde, der Name „Jerusalem-Artischocke“ wird ihr auch gerecht, denn der Geschmack erinnert mich tatsächlich etwas an die Artischocke. Besonders freue ich mich dieses Jahr, weil Vorfreude ja bekanntlich am Schönsten ist: In unserem Garten werden wir nächstes Jahr auch Topinambur ernten können. Nix Jerusalem – einfach Walchwil. In der Kochbibliothek harren noch einige Herbst-Zeitschriften ihrer Verwendung und flugs sucht die Berghexe auch am Sonntag die Küche auf und köchelt einen feinen SuppEin-Topf mit Topinambur, Sellerie, Möhren und Risoni-Nudeln. Topinambur-Suppen sind in unserem Haushalt beliebt (das seht ihr hier und hier), aber meist eher etwas kalorienreich… Vor einiger Zeit habe ich in Frankreich die Zeitschrift „Slowly veggie“ entdeckt. Die Damen, die die deutsche Ausgabe herausgeben, betreiben seit zweieinhalb Jahren einen feinen, sehr empfehlenswerten und schönen Blog. Im Herbst-Heft fand ich ein Süppchen, das wunderbar schmeckt und nicht auf den Hüften liegenbleibt. Pro Portion schlägt diese Suppe nur mit 430 Kalorien zu Buche. Und satt wird fürwahr sogar der …

Süsser Kuchen im Osternest und zum Jahrestag!

Der Göttergatte mag ganz unwahrscheinlich gerne Rüeblitorte, Möhrenkuchen, Karottencake und sämtliche Variationen davon. Dies gestand er mir im vierten Ehejahr… So habe ich also viel nachzuholen und mache mich immer wieder auf die Suche nach süssen „Möhrchen-Varianten“. Für Ostern war der Auftrag klar – schliesslich gehören die orangefarbenen Wurzeln zu den Hasen wie die Eier in das Nest. Fündig wurde ich in diesem Jahr beim Abarbeiten einer Kartonschachtel mit Frühlingsre-zepten. Peter Scharffs Sonntags-kuchen für die ARD-Sendung „Kaffee oder Tee“ vom April hat es mir auf den ersten Blick angetan und es hat sich gelohnt! Ein wunderbarer feuchter, sehr aromatischer Kuchen war das Resultat und hat ausnahmslos alle begeistert. Denn die kompetente Runde bestand aus den Mitgeniessern in der Firma des Göttergatten. Schliesslich musste auch noch belohnt werden, dass er nun schon ein Jahr bei dieser Crew mitmachen darf. Und dabei sehr glücklich ist! René, ich wünsche Dir noch viele gute Jahre mit diesem schönen Job, viel Befriedigung, Freude und Glück. Weiterhin so tolle Arbeitskollegen sollen Deinen Weg begleiten. Auf dass der Bunker immer richtig gefüllt und der …

Cynthia’s Carrot Valentine Cake

Mal wieder Valentinstag Mal wieder Zeit für einen Event Mal wieder was Neues backen Ich habe ja bereits über Cynthia Barcomi geschrieben und die Nainamo Bars vorgestellt. Zum Valentinstag beschloss ich, den nach Rüebli-Kuchen lechzenden Göttergatten zu verwöhnen. Frau Barcomi schreibt in ihrem Backbuch: „Was kann man zum Carrot Cake sagen? Rübli-Kuchen? Vergessens Sie’s! Carrot Cake ist eine Liga für sich…..Perfekt…“ Um es kurz zu machen: Er schmeckt recht gut, er ist keine Liga für sich und perfekt ist er auch nicht! Selten habe ich mich so sklavisch an ein Rezept gehalten, ich wollte nichts falsch machen. Für mich ist es ein typisch amerikanischer Kuchen: Nussig und feucht, pompös, mit einem süss- zitronigen Frosting, das Frau Barcomi sogar als „allerbestes Frosting – frisch, cremig und zitronig“ bezeichnet. Dem stimme ich nur verhalten zu, denn wenn sogar der Göttergatte findet, dass ein Stück mehr als genug ist, dann scheint für meine Küche eher etwas schief gelaufen zu sein. Für Süssschnäbel und Kalorienhochöfen ist das sicher kein Problem, für mich schon. Allerdings gestehe ich Frau Barcomi zu, dass …

Kein Gekicher – nur Erbse-Erbse!

Weshalb heissen Kichererbsen Kicher-Erbsen? Nein, es hat nichts, aber auch gar nichts, mit Gekicher zu tun. Die Bezeichnung der Kichererbsen kommt ursprünglich aus dem Lateinischen „cicer“ und wurde im Mittelhochdeutschen zu „Kicher“. Witzigerweise ist die Bezeichnung Kichererbse eigentlich ein Pleonasmus, den „cicer“ heisst Erbse – also ERBSE-ERBSE und dies wiederum ist zum Schmunzeln und wer sich nicht zurückhält, muss vielleicht kichern… Egal, wenn die bei uns auf den Tisch kommen wird nicht gekichert, nein, fröhlich gelacht. Weil alle sie mögen. Sie gehören definitiv zu meinen Lieblings-Hülsenfrüchten (die anderen Lieblinge sind die Fava-Bohnen). Und was man alles damit machen kann! Kichererbsen-Schatztruhen Einige Blogs sind wahre Schatztruhen, wenn es um Kichererbsen-Rezepte geht: So beispielsweise Chili und Ciabatta mit Pikantem Rote-Linsen-Spinat-Topf mit Kichererbsen, Marokkanischen Hähnchenkeulen mit Kichererbsen aus dem Crockpot oder Tunfischsalat mit Kichererbsen (das nur eine kleine Auswahl),  Tobias kocht mit seiner reichen Auswahl an entsprechenden Rezepten und auch Kochfrosch war schon Inspiration mit Salat mit Wasabikichererbsen und Avocadodressing und Ananas-Kichererbsen-Suppe. Küchenlatein wundert sich, dass sie schon 7 Rezepte in ihrem Blog hat und Robert von Lamiacucina überraschte uns …

Kulinarischer Adventskalender Nr. 18 – GANS anders!

Quieieietsch, dieses Türchen klemmte ein bisschen… Nein nicht so wie letztes Jahr bei 20six…! Der Teufel scheint auf dem Adventskranz zu hocken… Auf dem Verdauungsspaziergang nach dem Kapaun-Schlemmermahl vom Oktober beschlossen wir, im Advent eine Weihnachtsgans zuzubereiten. Brigitte und Ivano hatten zwar schon mal Gans gegessen, aber noch nie eine zubereitet und so wollten wir ein gemeinsames Gans-Weekend verbringen. Zorras Aufforderung für den Adventskalender kam mir dann auch grad gelegen, um wiederum ein ganzes Menü zu verbloggen. Schliesslich sollte ich ja auch genug „Arbeiter für niedrige Aufgaben wie rüsten, klein schneiden, abwaschen, rühren etc.“ (O-Ton René) zur Verfügung haben… Tja, aber meistens kommt es erstens anders und zweitens als man denkt: Brav bestellte ich eine feine französische Gans, denn hier in der Zentralschweiz – wie überhaupt in weiten Teilen der Deutschschweiz – ist Gans als Weihnachtsessen eher unüblich. Obwohl ich es gerne mag, die meisten Leute weichen aus auf Fondue Bourginionne, Chinoise, Bacchus; Tischgrill und Mongolentopf – es gibt halt nicht so viel zu tun und ist gesellig. Ich persönlich bedaure es, denn es gäbe doch so viele feine Sachen, auch solche, die man gut vorbereiten kann und die …