Grünfutter, SuppEintopf, Vorratskeller
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Rettet die Spargelsaison!

Endlich ist die echte Spargelzeit wieder da! Endlich! Aber schon bald, bestimmt nach sechs bis acht Wochen, werden die Tore zum Spargelparadies wieder geschlossen. Also gilt es, jetzt die kostbaren Stangen zu geniessen und sich schon mal Gedanken darüber zu machen, wie wir noch etwas hinüber zu retten in die spargellose Zeit. Viele Gemüse und Früchte konservieren wir auf vielfältige Art und Weise, nur beim Spargel sind wir gar zurückhaltend. Weshalb eigentlich?
Das Argument, alles nur zur Saison geniessen zu dürfen, stimmt zwar – mit Einschränkungen:
Ich kaufe keine Aprikosen im April, aber die Aprikosenkonfitüre gehört zum klassischen Einkochrepertoire. Im Januar schmecken die, im Sommer gedörrten, Bohnen unvergleichlich gut zu Speck und Saucisson. Und im September kaufe ich keine Kirschen, der Kirschkuchen mit den sterilisierten Früchten jedoch schmeckt einfach göttlich. Und von Pasten, Marmeladen und Pürees reden wir mal gar nicht. Also, weshalb nicht auch mit Spargel?

Also los, probiert es doch mal mit den verschiedenen Varianten der „Geschmacksrettung“:
Tiefkühlen kann man Spargel hervorragend. Einfach daran denken, dass er nach dem Auftauen nicht mehr knackig ist. Also den Spargel gleich gefroren weiterverarbeiten. Hier ein tolles Rezept von Astrid, welches ich gleich mit TK-Spargel ausprobiert habe: Schnell und einfach köstlich! Weisser Spargel sollte übrigens vor dem Tiefkühlen gerüstet und blanchiert werden, grüner Spargel nur gerüstet – Hei, da lacht das berufstätige Herz.

Grünspargel, gerüstet und gewaschen, kann lose eingefroren und nach Bedarf einzeln entnommen werden. Wichtig: vor dem Einfrieren gut trocken tupfen.

Ich habe ja schon mal die Spargelkonfitüre eingekocht. So wird das auch dieses Jahr sein, denn sie ist beliebt; vor allem auch bei Käseliebhabern. Die Käseplatte und das Brunchbuffet werden um eine Attraktion reicher.

Spargelkonfitüre mit Vanille und Portwein: Köstliche Verwertung der weissen Stangen (auch oder gerade, wenn die Spargelspitzen schon anderweitig verwendet wurden).

Den fermentierten Grünspargel sollten alle mal versuchen, die Fermente lieben. Und wer’s noch nie gemacht hat – ausprobieren! Er schmeckt besonders gut im Salat oder auf einer kalten Apéro-Platte.

Spargel kann sehr gut sterilisiert werden – ich mag das nicht so besonders. Aber nicht, weil es nicht schmeckt. Bloss: anstelle von „Gläser- und Dosen-Spargel“ esse ich ihn lieber frisch… Trotzdem, hier kurz das Rezept für Sterilisier-Fans für 2 Gläser à 400 g.
800 g kurze Spargelstangen, weiss
5 g Salz pro Liter Wasser
Die Gläser sterilisieren. In der Zwischenzeit das Salz im Wasser auflösen, beiseite stellen. Den Spargel sorgfältig waschen und rüsten. Jeweils mehrere Stangen mit Küchengarn zusammenbinden und in einem Topf Salzwasser 3-4 Min. blanchieren. Herausnehmen, in Eiswasser abschrecken und gut abtropfen lassen.
Die Spargelstangen mit den Köpfen nach oben in die Gläser füllen und die Gläser mit Salzwasser auffüllen, dabei 2-3 cm bis zum oberen Glasrand frei lassen. Die Gläser luftdicht verschliessen.
In einem grossen Topf ein altes Küchentuch auf den Boden stellen, die Gläser darauf stellen, ohne dass sie sich berühren. Mit Wasser auffüllen, die Gläser müssen bedeckt sein. Das Wasser zum Kochen bringen, runterschalten und ca 40 Min. köcheln lassen. Dann die Gläser im Wasser abkühlen lassen. Oder 30 Min. im Weckautomat bei 90 Grad einwecken. An einem trockenen, lichtgeschützten Ort aufbewahren. Übrigens, Grüner Spargel muss nicht geschält werden und benötigt ca 1/4 – 1/3 weniger Kochzeit.

Bevor Ihr Euch gleich in die Küche stürzt: Nicht vergessen, auch die sog. Spargelabfälle sind wertvoll. Entweder ihr kocht gleich daraus ein Spargelsüppchen oder ihr trocknet Überbleibsel und könnt so jederzeit auf einen geschmacksintensiven Vorrat für eine Spargelcrèmesuppe zurückgreifen – das wäre dann richtig „against food waste“.

Und bald in diesem Theater:
Weitere verlockende Rezepte zur Spargelrettung!

Also, dranbleiben! Übrigens, meinen Blog könnt Ihr auch abonnieren: Ganz unten rechts E-Mail-Adresse eingeben und fertig. So verpasst Ihr keines der köstlichen Spargelrezepte.

Hier nun das Rezept für Spargel-Orangen-Chutney, welches Ihr unbedingt bald nachkochen solltet, denn die letzten Orangen sind gerade noch erhältlich und das Chutney sollte mindestens 6 Wochen durchziehen. Dann wäre es gerade rechtzeitig fertig für die Hochsommer-Grillsaison und ein tolles Mitbringsel für die nächste BBQ-Party. Übrigens, zu einer Terrine campagnarde passt das Chutney perfekt – voilà, schon ein erster Weihnachtsmenü-Punkt erledigt 😉

Spargel-Orangen-Chutney; passt zum BBQ, zu Terrine, zu Grill-Fisch und Käse… und geht auch als „Einfach-so-löffeln“ mit Brot

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

Titel: Spargel-Orangen-Chutney
Kategorien: Vorrat, Chutney, Gemüse, Früchte
Menge: 6 Kleine Weckgläser

600 Gramm Weisser Spargel, fertig gerüstet
1 groß. Rote Zwiebel, fein gewürfelt
1 Knoblauchzehe, fein gewürfelt
1/2 Teel. Gelbe Senfkörner
1 Chilischote, entkernt und fein gewürfelt
2 Essl. Olivenöl
80 ml Weissweinessig
120 Gramm Zucker
2 Saftige Bio-Orangen
Salz / Pfeffer
1 Essl. Blütenhonig
4-5 Essl. Minze, feingehackt

============================ QUELLE ============================
Adaptiert, Zettelwirtschaft
— Erfasst *RK* 30.04.2018 von Marie-Isabelle Bill

Den Spargel schräg in 1.5 – 2 cm dicke Scheiben schneiden, 6 Stangen der Länge nach vierteln und in feine Würfel schneiden.

Die Orangenschale abreiben und in den Zucker geben. Dann die Orangen schälen (weisse Haut auch entfernen), filetieren und würfeln. Unbedingt den Saft auffangen und behalten.

Jetzt Spargel, Zwiebel, Knoblauch, Senfkörner und Chili im heissen Olivenöl kurz andünsten; die Zwiebel dürfen nicht braun werden. Mit dem Essig ablöschen, Zucker und Orangenwürfel mit Saft untermischen und bei mittlerer Hitze langsam einköcheln lassen, bis fast alle Flüssigkeit verdunstet ist.

Das Chutney mit Salz, Pfeffer und Honig abschmecken (den Spargel sollte man noch raus-schmecken!) und zuletzt die fein gehackte Minze untermischen, nicht mehr kochen. Noch heiss in sterilisierte Einmachgläser füllen. Kühl und dunkel lagern. 4-6, besser 8 Wochen durchziehen lassen.

Billi: Ganz toller, runder, fruchtig-würziger Geschmack. Wer es pikanter mag, erhöht den Chilianteil. Wer es saurer mag, erhöht den Essiganteil (evtl. zusätzlich 1 gestr. EL Gelierhilfe 1:3 beigeben) – Vorsicht, der Spargelgeschmack geht rasch unter. Und das wollen wir nicht!

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