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Mini-Rhabarber-Cheesecakes

Der Rhabarber lockt. Zu Ostern war bei uns nur spanischer Rhabarber aus dem Treibhaus erhältlich – wer bitte kauft so was? Da warte ich geduldig auf den einheimischen Rhabarber und bin, auf der Suche nach Neuem, auf ein feines Sonntagsrezept gestossen. Das war letztes Jahr. Meine Geschmacksnerven lagen ja der Chemotherapie wegen etwas blank. Da wusste man nicht so genau, ob das, was frau schmeckte, auch echt war ;-). Der Vorteil von Rhabarber ist, dass man Rhabarberkompott einwecken oder Rhabarberstücke tiefkühlen und sich dann später nochmals an dieses Dessert wagen kann. Es lohnt sich definitiv! Als ich meinen Geschmacksnerven wieder trauen konnte, war das eines der ersten Desserts, welches ich gebacken, ach was, gezaubert habe. Denn diejenigen, die sie versuchen durften, waren begeistert. Also dann: „An den Backofen, fertig los!“ Ihr werdet Eure Gäste überraschen und ganz bestimmt nach dem Rezept gefragt. Und weil man alles vorbereiten kann, könnt Ihr es auch noch locker in ein Gästemenü einbauen. Betty Bossi hatte mit dem Rezept ihre Mini-Cheesecake-Form aus Silikon beworben; mit acht Vertiefungen. Hier muss aber …

Claudio ist schuld oder Zuger Linzertorte

Ich mochte Linzertorte noch nie. Zu trocken, zu süss; einfach was für Menschen, meist Männer, auf Zuckerentzug. Ich schliesse mich einer Aussage auf dem Blog „Anonyme Köche“ an: „Sie wirkt wie die karierte Tischdecke in Omas Küche. Altbacken. Aber unzerstörbar. Und sie ist nahrhaft. Ein grosszügiges Stück davon ersetzt eine komplette Mahlzeit.“ Das schrieb Claudio vor laaanger Zeit mal. Und dann, dann stand plötzlich die Frage im Facebook-Raum und machte die Runde: „Hat jemand ein gutes Linzertorten-Rezept?“ Facebook sei Dank, ja, es gibt eines, aber ein echter Linzer würde abwinken, das Rezept ist vermutlich zu weit weg vom Original. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, wurde in den letzten Tagen Linzertorte gebacken. Schuld an der ganzen Sache ist eigentlich Claudio Principe. Er hatte anno domini 2007 (!) mal Andeutungen über sein (sorry, Gotti Ernas) Linzertortenrezept gemacht. Irgendwie konnten die Kommentatoren dann doch noch genauere Angaben aus Claudio rauskitzeln. Und nun, fast 11 Jahre später, sollte seine Frau doch noch Recht behalten: Die ganze Welt backt diese Torte nach. Merke Claudio, Frauen behalten immer Recht, oder so ähnlich! …

Adieu Mandarinen-Saison

Heute ist der astronomische Frühlingsbeginn! Merkt Ihr was? Ich nicht, ich frier mir hier buchstäblich was ab. Mein Lieblingsbaum hält wacker die Stellung in Schnee und Wintergrau und auch kein kitzekleines Frühlingsgefühl kommt auf. Nicht mal für den Göttergatten *schäm* – ich denke grad nur an mich und an meine kalten Füsse und… Jammern hilft nicht – also musste was her, das Sonne in die Herzen und etwas Sommer auf die Gaumen zaubert. Im LOGI-Back- und Dessertbuch wurde ich fündig: Ein Ricottamousse mit Orangengelee. Da die einzelne Orange in der Früchteschale schon angetrocknet wirkte, hielt ich mich an die nebenan liegenden, wunderschönen Mandarinen. Ich liebe Mandarinen und mache mir sogar öfters mal die Mühe und filetiere sie. Bald wird die Zeit der Zitrusfrüchte vorbei sein – offiziell sogar schon heute – schliesslich ist doch Frühlingsbeginn. Egal, zum Abschied dürfen sie nochmals auftrumpfen. Heraus kam ein recht feines, leichtes Mousse mit einem aparten Fruchtgelee, welches ich mengenmässig grosszügig „aufgerundet“ habe. Wer noch Mandarinenlust empfindet, der sollte es unbedingt noch nachmachen. Mindestens so erfrischend wirkt das Dessert …

Apothekers Geheimmittel oder Bäckers Resteverwertung?

Sie ist wieder da, die Zeit der Herbst- und Jahrmärkte, Oktoberfeste, Messen, Chilbis, Kermessen oder wie ein jeder etwas anders sagt. Wenn ich Marktfahrer ihre Süssigkeiten anpreisen sehe, dann kommt spätestens beim fahrenden Konditor Nostalgie auf. Der lockende Duft gebrannter Mandeln vermischt sich mit Wölkchen von Zuckerwatte und leichtem Rauch vom Marroni-Verkäufer nebenan. Fast magisch, dieses Magenbrot Unweigerlich steht man vor dem Zuckerbäckerstand und dann, ja dann fällt das Auge auf diese, manchmal etwas unförmigen, dunkelbraunen Brocken und der Griff zum Geldbeutel ist nicht mehr zu verhindern. Ich höre mich nach dem Preis dieser allseits bekannten rosa Tüten fragen und lehne auf keinen Fall das „Versucherli“ des cleveren und korrekten Marktfahrers ab. Würzig, leicht feucht – dazu gehört, dass frau sich auch noch die Finger sauber lecken muss – einen feinen Biss … schon bin ich wieder zehn, zwölf Jahre alt und bin hin und her gerissen: Soll ich das letzte Geld für die Geisterbahn oder für Magenbrot ausgeben? Was für ein Zwiespalt! Beides hält etwas länger an. Einerseits der schaurig-wohlige Schrecken, von dem man noch am …

„Kirschen rot – Spargel tot“

Ade Du schöne Spargelzeit! Zum Abschied wollte ich noch etwas hinüberretten. Aber Spargel im Glas – neee! Sie brachte mich auf die Idee: Spargelkonfitüre. Das klingt ja etwas gewöhnungsbedürftig, sogar der Göttergatte hielt einen Moment inne und fragte mich mit kritischem Blick und zittriger Stimme: „Bist Du Dir da sicher?“ Liebe Nicht-Deutschschweizer, hier eine Zwischenbemerkung als kleine Belehrung: Wenn Sie der Deutschschweizer nach einer Behauptung, Aussage, Bemerkung etc Ihrerseits mit den Fragen „Bist Du Dir da sicher?“, „Meinst Du?“, „Wirklich?“ konfrontiert, will er eigentlich keine Antwort. Nein, er gibt nur ganz klar zu verstehen, dass er überhaupt nicht Ihrer Meinung ist. Sie wissen, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber in Tat und Wahrheit gibt es keine Ausnahmen. Nun ja, im Grunde will er Sie schlicht und einfach darauf hinweisen, dass Sie mit offenen Augen ins Verderben rennen! Ich ging also gar nicht auf seine Frage ein und widmete mich ausgiebig der Rezeptesuche, dem anschliessenden Studium und Vergleich der gefundenen Anleitungen und bereitete als Abschieds-Gruss an den Frühling einen grün-weissen Spargelsalat mit Erdbeeren an einem schlichten Honigdressing zu. Nach dem Genuss desselben hakte der …

Tapioka oder die totale Verwirrung!

„Tapir?“, meinte der Göttergatte, „aber das ist doch…“; „Tapioka!“ erwiderte seine Holde, „genauer gesagt Tapioka-Perlen – das ist so ähnlich wie Sago.“ „Sag was?“ „Sago! – Ein absolut natürliches Bindemittel. Das wurde früher aus dem Mark einer Palme produziert, heute nutzt man dazu, wie beim Tapioka, Maniok.“ „Manna – ist das nicht in der Bibel…?“ …wir blenden hier den weiteren Fortgang des Gespräches aus und kommen sofort zur Sache: Ein Nachtisch musste her, köstlich exotisch, kühl aber nicht eisig, etwas an Ferien in Asien erinnernd… Frau Poletto hat dafür genau das Richtige. In der EatSmarter! – Ausgabe 1/12 zeigt sie, wie’s geht. Es las sich einfach zu verlockend und so überraschte ich unsere Gäste mit dem Tapioka-Pudding. Der Göttergatte war ebenfalls überrascht und reihte sich damit ein zu denen, die sich nicht so auskennen; und davon gibt es sehr viele, er ist also in bester Gesellschaft. Inzwischen hat er sich auch schlau gemacht – nicht nur bei „Wiki…“ „Hä, was hat der Kleine mit Tapioka zu tun?“ ========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 Titel:        …

Süsser Kuchen im Osternest und zum Jahrestag!

Der Göttergatte mag ganz unwahrscheinlich gerne Rüeblitorte, Möhrenkuchen, Karottencake und sämtliche Variationen davon. Dies gestand er mir im vierten Ehejahr… So habe ich also viel nachzuholen und mache mich immer wieder auf die Suche nach süssen „Möhrchen-Varianten“. Für Ostern war der Auftrag klar – schliesslich gehören die orangefarbenen Wurzeln zu den Hasen wie die Eier in das Nest. Fündig wurde ich in diesem Jahr beim Abarbeiten einer Kartonschachtel mit Frühlingsre-zepten. Peter Scharffs Sonntags-kuchen für die ARD-Sendung „Kaffee oder Tee“ vom April hat es mir auf den ersten Blick angetan und es hat sich gelohnt! Ein wunderbarer feuchter, sehr aromatischer Kuchen war das Resultat und hat ausnahmslos alle begeistert. Denn die kompetente Runde bestand aus den Mitgeniessern in der Firma des Göttergatten. Schliesslich musste auch noch belohnt werden, dass er nun schon ein Jahr bei dieser Crew mitmachen darf. Und dabei sehr glücklich ist! René, ich wünsche Dir noch viele gute Jahre mit diesem schönen Job, viel Befriedigung, Freude und Glück. Weiterhin so tolle Arbeitskollegen sollen Deinen Weg begleiten. Auf dass der Bunker immer richtig gefüllt und der …

Das unerhörte Glücksgefühl

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit… „… Sie ließ daraufhin eines jener dicklichen, ovalen Sandtörtchen holen, die man ‚Petites Madeleines‘ nennt und die aussehen, als habe man als Form dafür die gefächerte Schale einer Jakobs-Muschel benutzt. Gleich darauf führte ich, ohne mir etwas dabei zu denken, doch bedrückt über den trüben Tag und die Aussicht auf ein trauriges Morgen, einen Löffel Tee mit einem aufgeweichten kleinen Stück Madeleine darin an die Lippen. In der Sekunde nun, da dieser mit den Gebäckkrümeln gemischte Schluck Tee meinen Gaumen berührte, zuckte ich zusammen und war wie gebannt durch etwas Ungewöhnliches, das sich in mir vollzog. Ein unerhörtes Glücksgefühl, das ganz für sich allein bestand und dessen Grund mir unbekannt blieb, hatte mich durchströmt. Es hatte mir mit einem Schlag, die die Liebe, die Wechselfälle des Lebens gleichgültig werden lassen, seine Katastrophen ungefährlich, seine Kürze imaginär, und es erfüllte mich mit einer köstlichen Essenz; oder vielmehr: diese Essenz war nicht in mir, ich war sie selbst. Ich hatte aufgehört, mich mittelmäßig, zufallsbedingt, sterblich zu fühlen…“ Sogar mit einem …

Aus glücklichen, kühlen Kindertagen

Punkt 17.00 h kam der Schnee – wohlgemerkt, nicht der erste in dieser Saison, aber der erste, der auch liegenblieb! Das Tomatenrezept, das noch unbedingt der Öffentlichkeit kundgetan werden wollte, verschob ich gleich auf morgen – und tat automatisch einen Griff in die Schublade. Ich holte eine alte Quark-Broschüre der guten alten Käse-Union* aus den 70-ern hervor, die mir meine Grossmutter beim Auszug aus dem elterlichen Nest in die Finger gedrückt hatte. Nach einem kulinarisch leichten Sommer kam jeweils ein feiner Quark-Auflauf mit den ersten Äpfeln auf den Tisch, der von allen geliebt wurde – ALIVENCA! „Ich glaube, der kommt aus Jugoslawien“, pflegte meine Grossmutter zu sagen und alleine dies verhiess doch etwas „Anderes“. Vor allem im Spätherbst, oder spätestens wenn der erste Schnee fiel, war das ein wunderbares, süsses Abendessen, nicht zu schwer, aber trotzdem ein Seelenwärmer. Und als Teenie durfte ich dann auch schon einen feinen Milchkaffee dazu geniessen – früher waren es heisse Schokolade oder Tee. Nach so einem Essen war Petrus verziehen und der nasse, kalte Teil des Herbstes akzeptiert! Er kam …

Tribute to EVZ : NY Rangers

„Das Wunder von Zug!“ Nik Hartmann, mein Lieblingsmoderator und -Zuger nahm doch etwas gar grosse Worte in den Mund, als er den 8:4 Sieg der Hockey-Mannen von Zug über die Stars der NHL Mannschaft New York Rangers kommentierte. Trotzdem, die Freude im ausverkauften neuen Stadion in Zug war gross und die kleine Schweizer Hockeywelt war begeistert. Da der Göttergatte es nicht geschafft hatte, ein Ticket zu ergattern, musste doch irgend ein amerikanisches Trösterchen her. Also, abtauchen in die Brownie-Welt: Brownies allüberall Petra hat gleich mehrere Sorten von Brownies „im Angebot“, die Auswahl ist gross. Erdnussbutter mag der Liebste nicht, also entfiel auch sein verlockendes Rezept. Ich persönlich hätte auch gerne mal etwas ganz anderes ausprobiert, z.B. Deichrunners Frucht-Brownies. Aber Herr Kräutersturm zieht Schokolade vor. Barbaras Chili-Walnussbrownies lasen sich ebenso verlockend, aber der Liebste mag auch die Kombination von Chili und Schokolade nicht besonders – also auch gestrichen. Da fiel mir das J.O.-Brownie-Rezepte von Kochfrosch auf und gleichzeitig auch ein Rezept aus der Beobachter-Köchin Andrea Haefely. Der Name „All-Star-Brownies“ passt hervorragend zu den amerikanischen Stars, die etwas Abglanz …